Nikolaus Artho: Unterschied zwischen den Versionen
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==Lebensbeschreibung<ref>Die Lebensbeschreibung wurde weitgehend von P. Gall Heer (StiArEbg Professbucheinräge) übernommen.</ref>== | ==Lebensbeschreibung<ref>Die Lebensbeschreibung wurde weitgehend von P. Gall Heer (StiArEbg Professbucheinräge) übernommen.</ref>== | ||
− | Die Familie gehört seit 1630 zu den Bürgern von Uznach. Artho wurde aber im nahen St. Gallenkappel geboren. Seine Eltern waren Johann Kaspar Artho, | + | Die Familie gehört seit 1630 zu den Bürgern von Uznach. Artho wurde aber im nahen St. Gallenkappel geboren. Seine Eltern waren Johann Kaspar Artho, Bannerherr, und Barbara Hoffmann. Er empfing die Taufe in der dortigen Pfarrkirche und erhielt den Namen Josef Anton. Paten waren Johann Melchior Artho und Anna Wismann. Die Firmung spendete ihm der Bischof von Chur in der Kirche von Gommiswald. Der Taufschein wurde am 27. März 1709 auf die Profess hin von Pfarrer Johann Landis ausgestellt. Die Artho waren 1630 aus dem Augstal (Aosta) in Uznach eingebürgert worden.<ref>Blöchlinger A. Die Uznacher Bürgergeschlechter, Uznach 1969, S. 7.</ref> Josef Anton besuchte zunächst mit seinem jüngern Bruder Johann Melchior die Lateinschule in Rapperswil und brachte von dort ein sehr gutes Zeugnis mit, unterschrieben von Magister Johann Peter Breni, Custos und Cantor, datiert am 16. Oktober 1706. |
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+ | Nachdem er in Rapperswil vier Klassen durchlaufen hatte, kam er noch für zwei Jahre an die Stiftsschule Engelberg und trat 1708 ein ins Noviziat ein und legte am 7. April 1709 die Profess auf den Namen des Klosterpatrons Nikolaus ab. Die Studien der Philosohpie und Theologie machte er im Kloster. Die Weihe zum Subdiakon erhielt er durch den Nuntius Caracioli in der Stiftskirche Einsiedeln am 13. September 1711, den Diakonat am 10. Juni 1713 durch den Bischof von Chur in dessen Hofkapelle. Den Presbyterat erhielt er ebenfalls durch den Bischof von Chur am 22. September 1714. Zur Primiz bekam er mit der Aussteuer einen Kelch und ein Messgewand mit Wappen.<ref>Hess, Goldschmiedearbeiten, S. 13.</ref> An die Aussteuer selbst zahlte sein Bruder Johann Melchior, der mit ihm in Rapperswil studiert hatte, wohl nach dem Tod des Vaters, noch 250 gld mit Zins von 12 gld, zusammen 262 gld.<ref>Rechnungsbuch I, S. 17f.</ref> | ||
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+ | 1721 ersuchten die Leute von [[Auw]] im Freiamt Abt [[Johannes Albini]], er möchte durch einen unserer Patres das Kirchenurbar ihrer Pfarrei in Ordnung bringen lassen, worauf P. Nikolaus, damals Pfarrer in [[Sins]], mit P. Berchtold Wipfli, Pfarrer in Auw, die Aufgabe übernahm.<ref>Nach Hess, Die Pfarrgeistlichen, S. 108, war P. Nikolaus Pfarrer in Sins vom 27. April 1718 bis 8. April 1725. Die Angabe, Artho sei 1718 nach Sins gekommen, kann nicht stimmen. Denn P. Dekan Egloff von Muri hatte ihn auf den 12. Oktober 1716 als Kirchweihprediger eingeladen.(Brief vom 9. Sept. 1716).</ref> Als P. Nikolaus 1725 zum [[Subprior]] ernannt wurde, kehrte er nach Engelberg zurück, nahm das angefangene Urbar mit und führte es bis 1729 weiter, musste aber ausberuflichen Gründen auf den Abschluss verzichten, da er das Amt des [[Grosskellners]] übernahm.<ref>Vgl. Cod. 252, S. 133.</ref> Nach Straumeyer<ref>Cod 229, 25.legte er auch ein Verzeichnis liler Lehengüter des Klosters seit 1588 an (Straumneyer, Annales IV, 291). Er berichtet auch, Artho habe als Statthalter in Sins eine neue Scheune gebaut. Er nennt ihn einen tüchtigen Ökonomen.<ref>Acta Cap. I, 361.</ref> | ||
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+ | Als P. Benedikt Deuring das Missale Angelo/f{ontanum kopierte und am 13. April 1713 zum Abschluss brachte, war bei dieser grossen Arbeit auch P. Nikolaus beteiligt (cf. Festschrift Angelo Montana, Franz Huber, Geschichte der Kirchenmusik 405). Tragisch war das Ende dieses tüchtigen Mannes.crun 1ag nach der Wahl des Abtes Emanuel Crivelli, die in Grafenort stattfand, hatte P. Nikolaus, damals am Morgen die heilige Messe gefeiert. Während des Mittagessens, das er rnit dem Neugewählten und den Gästen im Grafenortshaus einnahm, bekam er - er hatte seit Tagen unter heftigem Katarrh gelitten wie er in die eisige Kälte dieses Wintertages hinaustrat, einen so heftigen Anfall, dass er ins Haus zurückgebracht werden musste und hier nach kurzem unter dem geistlichen Beistand des P. Ildephons Straumeyer, der ihm noch die Absolution spenden konnte, aus dem Leben schied (Tab. ef. sub dato) | ||
== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == | ||
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Version vom 20. September 2020, 23:48 Uhr
Nikolaus (Josef Anton) Artho (* 8. September 1690 in Gallenkappel; † 17. Januar 1731 in Engelberg)
Inhaltsverzeichnis
Lebensdaten
Profess: 7. April 1709
Priesterweihe: 22. September 1714
Ämter
Pfarrer in Sins:
Beziehungsnetz
Verwandtschaft
Sohn des Johann Kaspar Artho, Bannerherr, und der Barbara Hoffmann.
Paten: Johann Melchior Artho und Anna Wismann.
Lebensbeschreibung[1]
Die Familie gehört seit 1630 zu den Bürgern von Uznach. Artho wurde aber im nahen St. Gallenkappel geboren. Seine Eltern waren Johann Kaspar Artho, Bannerherr, und Barbara Hoffmann. Er empfing die Taufe in der dortigen Pfarrkirche und erhielt den Namen Josef Anton. Paten waren Johann Melchior Artho und Anna Wismann. Die Firmung spendete ihm der Bischof von Chur in der Kirche von Gommiswald. Der Taufschein wurde am 27. März 1709 auf die Profess hin von Pfarrer Johann Landis ausgestellt. Die Artho waren 1630 aus dem Augstal (Aosta) in Uznach eingebürgert worden.[2] Josef Anton besuchte zunächst mit seinem jüngern Bruder Johann Melchior die Lateinschule in Rapperswil und brachte von dort ein sehr gutes Zeugnis mit, unterschrieben von Magister Johann Peter Breni, Custos und Cantor, datiert am 16. Oktober 1706.
Nachdem er in Rapperswil vier Klassen durchlaufen hatte, kam er noch für zwei Jahre an die Stiftsschule Engelberg und trat 1708 ein ins Noviziat ein und legte am 7. April 1709 die Profess auf den Namen des Klosterpatrons Nikolaus ab. Die Studien der Philosohpie und Theologie machte er im Kloster. Die Weihe zum Subdiakon erhielt er durch den Nuntius Caracioli in der Stiftskirche Einsiedeln am 13. September 1711, den Diakonat am 10. Juni 1713 durch den Bischof von Chur in dessen Hofkapelle. Den Presbyterat erhielt er ebenfalls durch den Bischof von Chur am 22. September 1714. Zur Primiz bekam er mit der Aussteuer einen Kelch und ein Messgewand mit Wappen.[3] An die Aussteuer selbst zahlte sein Bruder Johann Melchior, der mit ihm in Rapperswil studiert hatte, wohl nach dem Tod des Vaters, noch 250 gld mit Zins von 12 gld, zusammen 262 gld.[4]
1721 ersuchten die Leute von Auw im Freiamt Abt Johannes Albini, er möchte durch einen unserer Patres das Kirchenurbar ihrer Pfarrei in Ordnung bringen lassen, worauf P. Nikolaus, damals Pfarrer in Sins, mit P. Berchtold Wipfli, Pfarrer in Auw, die Aufgabe übernahm.[5] Als P. Nikolaus 1725 zum Subprior ernannt wurde, kehrte er nach Engelberg zurück, nahm das angefangene Urbar mit und führte es bis 1729 weiter, musste aber ausberuflichen Gründen auf den Abschluss verzichten, da er das Amt des Grosskellners übernahm.[6] Nach StraumeyerReferenzfehler: Für ein <ref>
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Als P. Benedikt Deuring das Missale Angelo/f{ontanum kopierte und am 13. April 1713 zum Abschluss brachte, war bei dieser grossen Arbeit auch P. Nikolaus beteiligt (cf. Festschrift Angelo Montana, Franz Huber, Geschichte der Kirchenmusik 405). Tragisch war das Ende dieses tüchtigen Mannes.crun 1ag nach der Wahl des Abtes Emanuel Crivelli, die in Grafenort stattfand, hatte P. Nikolaus, damals am Morgen die heilige Messe gefeiert. Während des Mittagessens, das er rnit dem Neugewählten und den Gästen im Grafenortshaus einnahm, bekam er - er hatte seit Tagen unter heftigem Katarrh gelitten wie er in die eisige Kälte dieses Wintertages hinaustrat, einen so heftigen Anfall, dass er ins Haus zurückgebracht werden musste und hier nach kurzem unter dem geistlichen Beistand des P. Ildephons Straumeyer, der ihm noch die Absolution spenden konnte, aus dem Leben schied (Tab. ef. sub dato)
Einzelnachweise
- ↑ Die Lebensbeschreibung wurde weitgehend von P. Gall Heer (StiArEbg Professbucheinräge) übernommen.
- ↑ Blöchlinger A. Die Uznacher Bürgergeschlechter, Uznach 1969, S. 7.
- ↑ Hess, Goldschmiedearbeiten, S. 13.
- ↑ Rechnungsbuch I, S. 17f.
- ↑ Nach Hess, Die Pfarrgeistlichen, S. 108, war P. Nikolaus Pfarrer in Sins vom 27. April 1718 bis 8. April 1725. Die Angabe, Artho sei 1718 nach Sins gekommen, kann nicht stimmen. Denn P. Dekan Egloff von Muri hatte ihn auf den 12. Oktober 1716 als Kirchweihprediger eingeladen.(Brief vom 9. Sept. 1716).
- ↑ Vgl. Cod. 252, S. 133.
Bibliographie
- Gottwald, Benedikt: Album Engelbergense. Luzern 1882, S. 123.
- StiArEbg Professbucheintrag nach P. Gall Heer.