Peter Hurni

Aus Kloster-Engelberg
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Peter Hurni (* in Fräschels; † 17. Juni nach 1608)

Ämter

Kustos: 1581–1603

Beziehungsnetz

Verwandtschaft

Sohn des Peter Hurni.

Lebensbeschreibung[1]

P. Peter stammte aus dem Kanton Fribourg, wo er in Fräschels zur Welt kam. Die Familie erhielt im 15. Jahrhundert das Bürgerrecht in Fribourg. Ein Peter Hurni sass 1556 bis 1566 im Rat der Zweihundert, 1566 bis 1583 im Rat der Sechzig. 1568 bis 1573 war er Landvogt in Pont, 1580 bis 1583 Heimlicher. P. Gall Heer hielt ihn für den Vater von P. Peter. Ein Hans Hurni erscheint 1575 bis 1587 im Rat der Zweihundert, 1587 bis 1593 im Rat der Sechzig, 1580 bis 1583 als Heimlicher. Möglicherweise war dies ein Bruder von P. Peter oder ein Onkel.[2] In der Stiftsbibliothek Engelberg liegt ein Bändchen von P. Peter aus dem Jahre 1577 mit dem Titel "Cursus B.M.V." mit dem Totenofficium und den Busspsalmen.[3]

Wann Peter ins Kloster eintrat, ist ungewiss. Auf jeden Fall erscheint er unter Abt Jakob Suter in der Glockenjahrzeit von 1581 unter den Paten mit der Bezeichnung "Petrus Hurni, Kustos und Konventherr".[4] Kustos war er noch bis 1603.[5] 1588 war er in einen Rechtshandel verwickelt. Die Beschliesserin des Klosters, Anna Dangel, hatte ihn wegen übler Nachrede vor dem Talgericht verklagt. Hurni erklärte vor Gericht, er habe der Dangel nicht an der Ehre schaden wollen, womit für ihn der Fall erledigt war. Die Dangel stand aber im Ruf, sie habe ein "giftiges Mundstück" und wurde später von den Schirmherren aus dem Kloster gewiesen.[6] Als Abt Andreas Herrsch die Verwaltung des Klosters übernahm, schickte er die meisten Patres auf auswärtige Seelsorgeposten, da er nicht alle im Kloster erhalten könne, das Kloster sei dafür zu arm. So war P. Peter 1591 als Kaplan von St. Nilausen bei Kerns tätig, wo er das Landrecht von Obwalden erhielt. 1593 war er Pfarrhelfer von Kerns.[7]

Bei der Abtswahl des P. Jakob Benedikt Sigerist 1603 ist Hurni unter den Wählern aufgeführt. Als Weihbischof Mirgel in der Diözese Konstanz eine Visitation durchführte, war Hurni 1609 Kaplan in Giswli. Von ihm heisst es im Protokoll der Pfarrei: "habet capellanum monachum Engelbergensem, P. Petrum Hurni, Friburgensem. Vult hie monachus ingredi monasterium, modo recipiatur."[8] Es scheint, der Wunsch Hurnis sei erfüllt worden. Er wird schon 1603 als "bonus quidem vir, sed valde senex" gekennzeichnet, als guter, aber alter Herr. Sehr alt kann er aber doch nicht gewesen sein, da er noch solange in Giswil wirken konnte. Senex könnte vielleicht mit "gutmütig" übersetzt werden. Sein Tod ist zu einem 17. Juni nach 1608 eingetragen. Er fehlt aber im Engelberger Nekrolog. Möglicherweise starb er in Giswil.

Einzelnachweise

  1. Die Lebensbeschreibung wurde weitgehend von P. Gall Heer (StiArEbg Professbucheinräge) übernommen.
  2. HBL IV, S. 325.
  3. StiBiEbg cod. 481 (88 Seiten), vgl. Gottwald, Catalogus MSS, Luzern 1891, S. 266.
  4. Collectanea Tanner 2 (1500–1600), StiArEbg cod. 282, S. 237.
  5. Collectanea Tanner 2 (1500–1600), StiArEbg cod. 282, S. 486.
  6. Collectanea Tanner 2 (1500–1600), StiArEbg cod. 282, S. 333-335, auch Gerichtsprotokolle I, S. 21.
  7. Küchler, Chronik von Kerns, S. 24.
  8. Übersetzt: "Der Pfarrer von Giswil hat einen Kaplan, P. Peter Hurni von Engelberg. Er möchte wieder ins Kloster zurückkehren, sofern er wieder Aufnahme findet." Visitationsbericht im bischöflichen Archiv Solothurn, BiA Sol.F bK Va 1608.

Bibliographie

  • Gottwald, Benedikt: Album Engelbergense. Luzern 1882, S. 101.
  • StiArEbg Professbucheintrag nach P. Gall Heer.