Magnus Langenstein

Aus Kloster-Engelberg
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Magnus (Jakob) Langenstein (* 30. März 1691 in Engelberg; † 11. März 1742 in Engelberg)

Lebensdaten

Profess: 28. Dezember 1710

Priesterweihe: 22. September 1714

Ämter

Kapitelssekretär: 1725–1726

Grosskellner: 1727–1728

Pfarrer in Engelberg: 1728–1731

Direktorist: 1729

Kellermeister des Abts: 1729

Küchenmeister: 1729

Präzeptor der Stiftsschule: ?

Pfarrer in Sins: 1731–1740

Statthalter in Sins: 1731–1742

Pfarrer in Auw: 1740–1742

Beziehungsnetz

Verwandtschaft

Sohn des Johann Langenstein und der M. Klara Kuster.

Lebensbeschreibung[1]

Die Langenstein sind ein altes Geschlecht des Engelberger Tales. Hier wurde er am 30. März 1691 als Sohn des Johann Langenstein in der Gross-Hostatt und der M. Klara Kuster im Haus "unter dem Bühl" geboren und erhielt den Taufnamen Jakob. Hier verlebte er seine Jugendzeit und besuchte die Kloster­schule. Ein Hinweis darauf ist im Taufbuch enthalten. Denn am 14. September 1704 war er "Götti" bei der Taufe des Jakob Hess, des Sohnes des Johann Sebastian und der Maria Agatha Langenstein, also wohl eines Neffen. Er selber, Jakob Josef, wurde bei der Taufe als "scholaris togatus", als Klosterschüler bezeichnet, der bereits die Kutte des Kandidaten trug und den damals alle Mitstudenten zum Taufstein begleiteten.[2]

Vor dem Brand von 1729 war er praefectus cellae vinariae, d.h. äbtlicher Kellermeister.[3] Als Pfarrer von Engelberg (1728–1731) war ihm auch die Sorge für die Talkapellen anvertraut.[4] Noch am 30. Oktober 1732 zahlte für ihn sein Verwandter, Talfähnrich Nikolaus Amrhein den Rest der Aussteuer, nämlich 441 gld. 26 s. Offenbar war der Vater inzwischen gestorben. Am 7. Mai 1731 war er Pfarrer in Sins. Am 7. Oktober 1740 kündigte ihm Abt Emanuel Crivelli an, er werde als Pfarrer nach Auw versetzt, bleibe aber Statthalter in Sins.[5] In Sins war P. Magnus geradezu der Mann der Vorsehung, den Abt Emanuel Crivelli überaus schätzte.[6] P. Magnus verstand es, das Möglichste aus den Sinsergütern herauszuwirtschaften und auch dem Abt mit Bargeld immer wieder auszuhelfen. Es sind Briefe vorhanden, die den Abt wie auch seinen Vertrauensmann in Sins charakterisieren, beispielsweise wenn etwa der Abt schreibt: "Durch umsichtige Freundlichkeit verbunden mit ruhiger Wachsamkeit wird heutzutage mehr erreicht als durch tausend Textstellen aus dem kanonischen und bürgerlichen Recht." Der Abt musste nicht nur für den Konvent in Engelberg, auch wenn er damals klein war, sondern auch für die Verpflegung der vielen Bauarbeiter sorgen. Da spielte die gut geführte Landwirtschaft in Sins eine entscheidende Rolle.

Hier am Ort seiner grössten Wirksamkeit, starb P. Magnus am 11. März 1742. Über ihn wurde geschrieben: "Er starb am Passionssonntag, am 11. März 1742, an der ungarischen Krankheit oder Fleckfieber, während des Hochamtes, zu Sins in Gegenwart von zwei Kapuzinern. Er war Präzeptor der Schule und Küchenmeister, Pfarrer und in Engelberg, ebenso in Sins. Mit eifrigem Stift verzeichnete er die Eingänge von Schuldbegleichungen und Zinsen und Lehensabgaben. Er war von strengem Gerechtigkeitssinn, in der Seelsorge überaus eifrig, bescheiden und anspruchslos, kein Vielredner, sehr fromm."[7]

Eine seiner Schwestern war M. Caecilia Liutgardis im Frauenkloster Sarnen, die ein Jahr lang das Amt der Äbtissin versah und am 5. Mai 1744 starb.[8] 1725 bis 1726 war P. Magnus Sekretär des Kapitels und begann ein Kapitels­protokoll, das aber verbrannte, ebenso wie ein früheres von 1641 bis 1702.[9] Zur Zeit des Brandes von 1729 war er "Rubricista", der das klösterliche Direktorium zu besorgen hatte, ebenfalls Kellermeister des Abtes. Am 16. März wurde er zum Pfarrer und Ökonom von Sins ernannt, trat aber das Amt erst Ende April an.[10] Über den Streit wegen des Heuzehnten in Merenschwand.[11] Schliesslich sei erwähnt, dass sein Vetter, P. Joachim Karl Langenstein (Johann Melchior) in Disentis Profess abgelegt hatte. P. Magnus besuchte ihn anfangs Oktober und verbrauchte für diese Vakanzreise 5 gld 35 s.[12]

Einzelnachweise

  1. Die Lebensbeschreibung wurde weitgehend von P. Gall Heer (StiArEbg Professbucheinräge) übernommen.
  2. Cat. baptizatorum 1692–1728, S. 58.
  3. Straumeyer, Consuetudines, StiArEbg cod. 202, S. 118.
  4. Straumeyer, Consuetudines, StiArEbg cod. 202, S. 18.
  5. Hess, Die Pfarrgeistlichen, S. 108.
  6. Vgl. Bericht über die Finanzierung des Kloster­baus bei P. Ignaz Hess, Der Klosterbau in Engelberg in: Festschrift Angelomontana, besonders S. 354 ff.
  7. StiArEbg cod. 395 (Pfarrbuch 1729-1749), Tabula Defunctorum III, S. 508.
  8. Ibidem, S. 540, vgl. auch: 350 Jahre Frauenkloster St. Andreas in Sarnen, Obw. Volksfreund 1965, S. 21.
  9. Acta capitularia I (Aug. 1729 – Okt. 1737), StiArEbg cod. 190, S. VI.
  10. Ibidem, S. 105.
  11. Straumeyer, Annales 7, StiArEbg cod. 227, S. 795.
  12. StiArEbg Rb 1717, zum 7. Oktober.

Bibliographie

  • Gottwald, Benedikt: Album Engelbergense. Luzern 1882, S. 123.
  • Hess, P. Ignaz: P. Magnus Langenstein 1691–1742, in: Das geistliche Engelberg 2 (Schriften zur Heimatkunde von Engelberg, Heft 9, 1945), S. 17-32.
  • StiArEbg Professbucheintrag nach P. Gall Heer.