Johann Strin
Johann Strin, Strün (* unbekannt aus dem Simmental; † 13. Juni ca. 1494)
Inhaltsverzeichnis
Ämter
Abt: 1442–1450
Pfarrer in Küssnacht: 1450–?
Beziehungsnetz
Verwandtschaft
Sohn der Trini Scherrer und des Niklaus Strin.
Lebensbeschreibung[1]
Er stammte aus dem Simmental[2] und war der Sohn der Trini Scherrer[3] und vermutlich des Niklaus Strin, der in Bern als Schulmeister und Gerichtsschreiber bezeugt ist.[4] Johann war in Engelberg zunächst Lehrer an der Klosterschule.[5] Von 1438 bis Ende 1441 ist er als Propst nachgewiesen.[6] Nach der Resignation von Abt Kaufmann verordnete der Bischof von Konstanz am 26. September 1441, dass ein Verwalter bestimmt werden soll; zugleich verbot er, ohne sein Wissen die Abtwahl vorzunehmen.[7] Entgegen diesen Weisungen erfolgte in Engelberg eine Wahl, denn am 15. März 1442 entrichtete Johann Strin als neuer Abt die Annaten an die Konstanzer Kurie.[8] Im Urteil der Zeitgenossen erscheint er als liederlicher Mensch und unfähiger Verwalter des Klosters.[9] Am 3. Juni 1446 verkaufte er die Engstlenalp[10] und 1448/1449 Güter in Eschenbach LU und im Aargau[11]. Am 16. Juni 1449 brannte das Frauenkloster nieder; mit Hilfe einer gross angelegten Bettelaktion konnte es notdürftig wieder aufgebaut und 1455 vom Weihbischof von Konstanz eingesegnet werden.[12] Auf Bitte des Konventes setzten die Schirmorte am 22. Mai 1450 den Abt ab.[13] Dieser blieb vorerst noch in Engelberg[14], übernahm dann aber die Pfarrei Küssnacht.[15] Johann Strin starb an einem 13. Juni.[16]
Einzelnachweise
- ↑ Die Lebensbeschreibung wurde weitgehend von der Helvetia Sacra (III I, S. 625) übernommen.
- ↑ Durrer, Familiennamen, S. 147f.
- ↑ StiBiEbg cod. 11, f. 2r, zum 13.Januar.
- ↑ Heer, Vergangenheit, S. 135.
- ↑ Abt Heinrich Porter nennt Johann, den Pfarrer von Küssnacht, seinen «verehrten Lehrer». StiBiEbg cod. 218, f. 1r.
- ↑ Collectanea Tanner 1 (1400-1500), StiArEbg cod. 281, S. 136. StadtAThun, Missivenbuch Nr. 100, zum 28. Dezember 1441.
- ↑ REG 4, Nr. 10517.
- ↑ Ib., Nr. 10594.
- ↑ Jahrbücher Engelbergs, S. 106 und 112 f.
- ↑ Collectanea Tanner 1 (1400-1500), StiArEbg cod. 281, S. 167.
- ↑ Collectanea Tanner 1 (1400-1500), StiArEbg cod. 281, S. 181.
- ↑ S. Engelberg-Sarnen, Geschichte.
- ↑ Collectanea Tanner 1 (1400-1500), StiArEbg cod. 281, S. 191.
- ↑ Ib. cod. 239, p. 357, Spruchbrief vom 3. Dezember 1450.
- ↑ Jahrbücher Engelbergs, S. 113. Wyrsch, Franz: Pfarrkirche St. Peter und Paul Küssnacht am Rigi, Festschrift 1965, S. 33.
- ↑ StiBiEbg cod. 10, f. 11.
Bibliographie
- Gottwald, Benedikt: Album Engelbergense, Luzern 1882, S. 34.
- Heer, Gall: Aus der Vergangenheit von Kloster und Tal Engelberg 1120–1970, S. 135-138.
- Helvetia Sacra III I, S. 625.