Johann Baptist Iten
Johann Baptist (Johann Evangelist) Iten (* 20. März 1875 in Zug; † 13. Oktober 1940 in Engelberg)
Inhaltsverzeichnis
Lebensdaten
Profess: 15. September 1899
Ämter
Schneider: 1899–1908
Pförtner: 1908–1924
Konventbruder: 1924–1940
Beziehungsnetz
Verwandtschaft
Bruder: P. Michael Iten
Lebensbeschreibung[1]
Br. Johann Baptist wurde am 20. März 1875 geboren und auf den Namen Johann Evangelist getauft. Er entstammte einer Bauernfamilie, die auf dem Hof Loretto bei Zug ansässig war und neun Kinder zählte. Neben Br. Johann Baptist wählten zwei Brüder den geistlichen Stand, ein älterer, der als Lehrer an der zugerischen Kantonsschule 1920 starb und ein jüngerer, P. Michael Iten, Kaplan und Erbauer der neuen Wallfahrtskirche im Melchtal. Eine Schwester war Oberin des Frauenklosters Mariä Opferung in Zug.
Nach Absolvierung der Primarschule besuchte Johann Evangelist das Untergymnasium seiner Heimatstadt, was ihm später im Kloster für die Mitfeier des liturgischen Gottesdienstes wohl zustatten kam. Im Frühjahr 1891 trat der nunmehr sechzehnjährige Jüngling in Rorschach beim Vater des Bischofs von St.Gallen, Robert Bürkler, in die Lehre, um das Schneiderhandwerk zu erlernen. Neben Br. Johann Baptist traten noch drei andere Lehrlinge dieses Betriebs später als Laienbrüder in ein Kloster ein. Nach vollendeter Lehrzeit blieb er noch ein weiteres Jahr als Geselle bei seinem Lehrmeister, bis er den Militärdienst absolvierte. Die folgenden zwei Jahre brachten auch weitere Gelegenheit zur beruflichen Ausbildung in verschiedenen Werkstätten, so in Zug, Solothurn und St. Gallen.
Im Herbst 1897 klopfte der junge Mann als Bruderkandidat an unsere Klosterpforte, wo ihm gern Einlass gewährt wurde, da eine weitere Arbeitskraft in der Schneiderei willkommen war. Nach je einem Jahr der Kandidatur und des Noviziats konnte Br. Johann Baptist im September 1899 seine Ordensprofess ablegen, verblieb aber weiterhin an seinem bisherigen Arbeitsposten. Mit den Jahren zeigte es sich jedoch, dass die sitzende Lebensweise seiner Gesundheit nachteilig war, und so musste an eine andere Beschäftigung für ihn gedacht werden. Im Mai 1908 wurde ihm das nicht leichte Amt des Klosterpförtners anvertraut, das er volle 15 Jahre innehatte. Da gab es nun bei dem vielen Läuten der Pfortenglocke und bei den häufigen Botengängen ins Innere des Klosters und ins Kollegium freilich Bewegung genug, zumal gerade in jenem Zeitraum die Schülerzahl des Internats um ein Drittel anwuchs und sich der Betrieb an der Pforte demzufolge ebenfalls bedeutend steigerte.
Bei Gelegenheit eines notwendig gewordenen Ämterwechsels bei den Laienbrüdern 1924 wurde Br. Johann Baptist die Besorgung des Refektoriums übertragen. Er war von Natur aus kein Draufgänger, sondern legte er in Wort und Tat stets eine unerschütterliche Ruhe und Gemessenheit an den Tag, durch die mitunter die Geduld eines Sanguinikers hart auf die Probe gestellt wurde. Diese Charakteranlage half ihm, sich leicht in die klösterliche Familie einzufügen und so ganz in und mit ihr zu leben, dass kaum ein zweiter ebenso sicher und zuverlässig wie er sich in den klösterlichen Bräuchen und Gewohnheiten auskannte.
Im letzten Lebensjahr stellten sich bei Br. Johann Baptist mit aller Deutlichkeit die Anzeichen einer fast unbermerkt schon stark fortgeschrittenen Herzwassersucht ein, die ihn zu Ruhe und Schonung zwangen, aber auch willkommene Musse zu Gebet und Vorbereitung auf den bevorstehenden Tod boten. Am Morgen des Sterbetages hatte er in einer Frühmesse noch die letzte Kommunion empfangen und danach den Pfarrgottesdienst besucht.
Professnummer
- Nr. 683
Einzelnachweise
- ↑ Die Lebensbeschreibung wurde weitgehend vom Nachruf in den Titlisgrüssen 27, 1940/41, S. 24-25, übernommen.
Bibliographie
- Nachruf von Br. Johann Baptist Iten, in: Titlisgrüsse 27, 1940/41, S. 24-25.