Heinrich Porter
Heinrich Porter (* unbekannt von Baden; † 26. März 1505 in Engelberg)
Inhaltsverzeichnis
Lebensdaten
Profess: 1444
Ämter
Abt: 1458–1478, 1499–1505
Pfarrer in Brienz: 1478–1498
Prior: 1490
Pfarrer in Engelberg: 1498–1499
Beziehungsnetz
Verwandtschaft
Sohn des Claus und der Adelheid Porter.
Bruder: Johann Porter
Kinder: Margaretha und Konrad Porter
Lebensbeschreibung[1]
Heinrich war der Sohn des Claus und der Adelheid Porter; Johann Porter war vermutlich sein Bruder, Margaretha und Konrad Porter seine Kinder.[2] Heinrich legte wahrscheinlich 1444 in Engelberg die Profess ab[3] und machte seine Studien im Kloster.[4] Am 25. Juni 1454 ist er als Konventherr bezeugt.[5] Über seine Abtswahl im Jahre 1458 fehlen die Akten.[6] Abt Porter geriet von Jahr zu Jahr mehr in drückende Abhängigkeit von den Schirmorten, welche in dieser Zeit das Kloster einem Kastvogt unterstellten.[7] Er musste im Juli 1462 für die Pfarrei Stans[8] am 31. Mai 1464 für Kerns[9] und am 31. August 1465 für Wolfenschiessen[10] auf die Rechte und die Ernennung der Geistlichen verzichten. Ein Spruchbrief vom 30. Dezember 1469 verminderte die Rechte des Klosters über die Talleute von Engelberg.[11] Am 14. März 1471 und 15. Juli 1472 kam es zu einem vorläufigen Abschluss im Alpstreit mit Uri. Abt Porter musste aber auf schönste Anteile an der Surenenalp verzichten.[12] Am 12. Mai 1471 kündete Abt Eberhard von St. Michael in Bamberg eine Visitation in Engelberg an. Dabei ist die Absetzung des Abtes angedeutet.[13] Von einer formellen Absetzung durch die Schirmorte ist aber erst 1478 die Rede, worauf Porter auf die Pfarrei Brienz BE versetzt wurde.[14] Er hielt sich aber zwischendurch wieder in Engelberg auf, so 1490 als Prior[15] und 1493 als «alt Abt».[16] Am 27. September 1497 verzichtete er auf die Pfarrei Brienz[17] 1498 war er Pfarrer von Engelberg.[18] Bereits am 18. August 1499 unterschrieb er als «Abbas electus».[19] Vermutlich wurde er von den Schirmorten erneut zum Abt erhoben. Die formelle, einstimmige Wahl durch das Kapitel von Engelberg erfolgte erst am 11. Mai 1500.[20] Aus seiner zweiten Abtszeit ist nichts bekannt. Am 21. August 1504 wohnte er noch der Jahrrechnung der Schirmorte in Engelberg bei,[21] verzichtete aber bald danach auf sein Amt. Heinrich Porter starb am 26. März 1505.[22]
Einzelnachweise
- ↑ Die Lebensbeschreibung wurde weitgehend von der Helvetia Sacra (III I, S. 626f) übernommen.
- ↑ StiBiEbg cod. 11, f. 11v, 30v. Durrer, Familiennamen, S. 148. Über die Walliser Herkunft des Abtes s. Heer, Vergangenheit, S. 141, Anm. 1.
- ↑ StiArEbg cod.281, p. 192: Eine der wenigen erhaltenen Professurkunden. Darin wird ein «Heinrich sacerdos» erwähnt.
- ↑ StiBiEbg cod. 218, f. 1.
- ↑ StAAG Urk. Wettingen, zit. nach Kopie in StiArEbg cod. 281, p. 213.
- ↑ Am 26. August 1458 zahlte er die Taxen an die bischöfliche Kurie, Manfred Krebs, Die Annatenregister des Bistums Konstanz aus dem 15. Jh., in FDA 76, 1956, Nr. 2335.
- ↑ Jahrbücher Engelbergs, S. 113. Vgl. die Abrechnung von 1460 im StALU, davon Kopie in StiArEbg cod. 281, p. 245.
- ↑ Original: Kirchenlade Stans; Kopie: StiArEbg cod. 239, p. 389. EA 2, S. 324f. Nr. 512. Durrer, Kunstdenkmäler des Kantons Unterwalden, S. 758. Druck in Durrer, Bruder. Klaus 1, 17- 20.
- ↑ Original: Pfarrlade Kerns; Kopie: StiArEbg cod. 239, p. 397.
- ↑ StiArEbg cod. 239, p. 407.
- ↑ Ib. cod. 239, p. 416, ed. in Rechtsquellen, in Zs. für schweizerisches Recht 7, 1858, S. 23-29, Nr. 4. Weitere Verkäufe von Rechten und Gütern, s. StiArEbg cod. 281, p. 259ff., 515ff.
- ↑ StiArEbg Urkunden, Kopie in cod. 239, p. 435 und 427, ed. bei Hess, Grenzstreit, S. 25 und S. 32-40.
- ↑ Brief an Luzern, zit. nach Kopie in StiArEbg cod. 339, p. 6.
- ↑ Jahrbücher Engelbergs, S. 107 und 113.
- ↑ StiArEbg cod. 281, p. 332.
- ↑ Ib. cod. 239, p. 518.
- ↑ Ib. cod. 239, p. 528. In einem Predigtbuch (StiBiEbg Inc. 220) steht allerdings der Eintrag: «Heinricus Porter anno Domini 1498 venit de Brientz».
- ↑ StiArEbg cod. 281, p. 355.
- ↑ StiBiEbg cod. 218, Vorsatzbl.
- ↑ StiArEbg cod. 240, p. 1ff.
- ↑ Ib. cod. 282, p. 7ff.
- ↑ StiBiEbg cod. 11, f. 30v.
Bibliographie
- De Kegel, Rolf: Heinrich Porter, in e-HLS.
- Gottwald, Benedikt: Album Engelbergense, Luzern 1882, S. 35.
- Heer, Gall: Aus der Vergangenheit von Kloster und Tal Engelberg 1120–1970, S. 141-145.
- Helvetia Sacra III I, S. 626f.