Gabriel Blattmann
Gabriel Blattmann (* um 1555/56 von Luzern; † 10. Juli nach 1592 in Engelberg)
Inhaltsverzeichnis
Lebensdaten
Profess: 1574
Ämter
Prior: 1582–1584?
Abt: 1584–1592
Lebensbeschreibung[1]
Gabriel Blattmann wurde 1555/56 als Sohn einer seither ausgestorbenen Luzerner Familie geboren. Vor 1574 war er als Schüler oder Kandidat im Kloster Engelberg. Am 24. September 1574 wurde er auf Empfehlung der Luzerner Regierung ins Noviziat aufgenommen.[2] 1582 war er bereits Prior.[3] Am 13. Januar 1584 wurde er zum Abt gewählt.[4] Nach einem anfänglich guten Verhältnis zu den Schirmorten musste er sich bald eine kleinliche Bevormundung gefallen lassen. 1587/88 ließen sie durch den Talvogt Sebastian Zeiger von Stans zwecks genauer Kontrolle alle Güter, Zinsen und Gülten des Gotteshauses aufschreiben. So entstand das sogenannte Urbarium Blattmanni.[5] War Abt Gabriel in den Wahlakten als unbescholtener Mann und guter Verwalter verzeichnet worden, mehrten sich seit 1587 die Klagen über seine Unfähigkeit und über sein ärgerliches Leben.[6] Am 13. Februar 1590 wurde er auf Befehl des Nuntius mit zwei Patres im Luzerner Franziskanerkloster, danach in Rheinau interniert und zudem offiziell suspendiert. Er kehrte aber immer wieder nach Engelberg zurück.[7] Inzwischen hatten die Schirmorte mit dem Kloster Einsiedeln verhandelt und den dortigen P. Andreas Herrsch als Abt berufen.[8] Dieser wurde am 25. August 1592 bestätigt und am 6. September benediziert.[9] Blattmann wohnte noch eine Zeitlang im Kloster und erhielt vom neuen Abt eine Pfründe.[10] Nach 1592 erscheint er nicht mehr in den Akten. Er starb an einem 10. Juli nach 1592.[11]
Einzelnachweise
- ↑ Die Lebensbeschreibung wurde weitgehend von der Helvetia Sacra (III I, S. 633) übernommen.
- ↑ StALU, Kopie in StiArEbg Collectanea Tanner 2 (1500-1600), StiArEbg cod. 282, S. 252.
- ↑ Collectanea Tanner 2 (1500-1600), StiArEbg cod. 282, S. 287.
- ↑ Collectanea Tanner 2 (1500-1600), StiArEbg cod. 282, S. 298-300.
- ↑ Collectanea Tanner 2 (1500-1600), StiArEbg cod. 282, S. 337 und 345. EA 5/1, 1792-1794.
- ↑ StiArEbg Jahrrechnung 1587; Kopie in Collectanea Tanner 2 (1500-1600), StiArEbg cod. 282, S. 319-325; Cod. 339, p. 123-134.
- ↑ Collectanea Tanner 2 (1500-1600), StiArEbg cod. 282, S. 347-407.
- ↑ Camenzind, Erich: Weihbischof Balthasar Wurer' von Konstanz, 1574-1598, und die kirchliche Reformbewegung in den V Orten, Fribourg 1968 (ZSKG, Beiheft 21), 221f. StiArEbg cod. 225, p. 445-454.
- ↑ StiArEbg Urkunde vom 25. August und 6. September 1592, Kopie in cod. 282, p. 488ff.
- ↑ StALU Kopie in Collectanea Tanner 2 (1500-1600), StiArEbg cod. 282, S. 511.
- ↑ StiBiEbg cod. 10, f. 13. Vgl. Heer, Vergangenheit, 190f. Der Name des Abtes ist in StiBiEbg Inc. 35, enthalten.
Bibliographie
- De Kegel, Rolf: Gabriel Blattmann, in e-HLS.
- Gottwald, Benedikt: Album Engelbergense, Luzern 1882, S. 40.
- Helvetia Sacra III I, S. 633.
- Heer, Gall: Aus der Vergangenheit von Kloster und Tal Engelberg 1120–1970, S. 187-191.