Augustin Lang

Aus Kloster-Engelberg
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Wappen von P. Augustin Lang.

Augustin (Jakob) Lang (* 1582 in Bremgarten; † 9. April 1634 in Sins)

Lebensdaten

Profess: 1. November 1607

Priesterweihe: 26. Mai 1608

Primiz: 5. August 1608

Ämter

Subprior: 1631?–1633?

Fratresinstruktor: 1616–1620

Kapellmeister: 1616–1620

Pfarrer in Sins: 1620, 1633–1634

Pfarrer in Wolfenschiessen: 1625

Grosskellner: 1626–1630?

Lebensbeschreibung[1]

P. Augustin war Aargauer aus Bremgarten, wo er 1582 geboren und auf den Namen Jakob getauft wurde. Die Namen der Eltern sind nicht überliefert. Seine Studien machte er bei den Jesuiten in Luzern, und zwar sowohl das Gymnasium und als auch die Theologie, sodass er schon früh die heiligen Weihen empfangen konnte. Am 23. Febuar 1608 wurde er Subdiakon, am 1. März Diakon und am 26. Mai Priester. Alle Weihen spendete der Bischof von Konstanz. Die Primiz folgte am 5. August 1608.[2] Schon 1610 erhielt er vom Nuntius den Auftrag, ein Mädchen aus Engelberg, das behauptete, Erscheinungen von früheren Äbten und Patres des Klosters gehabt zu haben, zu prüfen und eine Untersuchung einzuleiten.[3] 1615 war er im Auftrag des Abtes Begleiter der Klosterfrauen bei ihrer Übersiedlung nach Sarnen. 1617 verfasste er die Urkunde über die Wahl der ersten Äbtissin in Sarnen.[4] 1618 war er mit P. Benedikt Keller Vertreter des Klosters bei den Verhandlungen wegen des Frauenklosters in Sarnen.[5] 1619 musste er mit P. Benedikt Keller in Küsnacht Abrechnung halten wegen der Reben.[6] Bereits 1617 wurde er Pfarrer, Fratresinstruktor und Chordirektor (Kapellmeister).[7] 1618 war er mit P. Benedikt am 12. Dezember als Vertreter von Abt und Konvent auf der Tagsatzung in Luzern, weil die Schirmherren bezüglich der Abrechnung nicht nachgeben wollen.[8] Vom 1. Januar bis 5. Juni 1620 und von 1633 bis 8. Juni 1634 war er Pfarrer in Sins und offenbar sehr beliebt.[9] 1620 für einige Monate als Pfarrerverweser und Ökonom dort, bis ein neuer Pfarrer bestimmt war. Aber noch am 27. April 1620 bat der Abt von Muri den Abt Benedikt Keller in Engelberg, im Namen der Pfarrgenossen, er möge den Pater Augustin wegen seiner segensreichen Wirksamkeit noch wenigstens ein halbes Jahr in Sins belassen, bis der in Aussicht genommene Weltpriester seine Stelle antreten könne. P. Augustin kehrte dann wieder in sein Kloster zurück. Mit P. Benedikt Keller wird er vom alternden Abt Jakob Benedikt Sigerist als Mitarbeiter in Verwaltungs- und Rechtsfragen bestimmt.[10] 1625 war er für kurze Zeit Pfarrer in Wolfenschiessen.[11]

Am 11. Februar 1626 übergab ihm der Visitator Abt Johann Jodok Singisen den Schlüssel zum Laienkeller, der bisher in den Händen von Laien gewesen war und ernannte ihn zum Grosskellner des Klosters.[12] Im August 1626 wurde er nach der Suspension des Abtes Benedikt Keller zum Administrator in temporalibus ernannt, während Prior Plazidus Knüttel für die geistlichen Belange zu sorgen hatte.[13] 1628 erhielt er mit P. Engelbert Ineichen den Auftrag, den Nuntius in Luzern über Abt Benedikt Keller zu informieren, der zögerte, endgültig zu resignieren.[14] 1626 bis 1630 war er mehrfach bei der Wimmet in Küsnacht eingeladen.[15] 1630 nahm er mit dem Nuntius in Luzern Fühlung auf wegen der Wahl des Abtes Plazidus Knüttel, dessen Vertreter er dann wurde.[16] P. Augustin nahm weiterhin die Funktion eines Ökonomen wahr, wenn auch ohne besonderen Titel. Er sorgte 1626 für die fahrenden Händler und Säumer, die im Kloster als Tischgänger assen.[17] Am 25. August 1629 musste er für P. Subprior das "Uehrli" rüsten (1 Gulden). Aber schon am 22. Januar 1631 musste er es wieder in Zug flicken lassen.[18] 1633 erhielt er ein Bruchband wegen eines Leistenbruchs.[19] 1633 wurde er erneut Pfarrer in Sins, wo er am 9. April 1634 starb.[20] Sein Tod wird von P. Bonaventura Leu zum 9. April verzeichnet.[21]

Einzelnachweise

  1. Die Lebensbeschreibung wurde weitgehend von P. Gall Heer (StiArEbg Professbucheinräge) übernommen.
  2. Collectanea Tanner 3 (1600-1619), StiArEbg cod. 283, S. 243 und 88.
  3. Collectanea Tanner 3 (1600-1619), StiArEbg cod. 283, S. 490.
  4. Straumeyer, Annalen 8, S. 198 und 44.
  5. Straumeyer, Annales 8, StiArEbg cod. 228, S. 284.
  6. Rechnungsbuch 1592-1623, StiArEbg cod. 30, f. 83r.
  7. Collectanea Tanner 3 (1600-1619), StiArEbg cod. 283, S. 192.
  8. Collectanea Tanner 3 (1600-1619), StiArEbg cod. 283, S. 475
  9. Straumeyer, Annales 7, StiArEbg cod. 227, S. 602, sowie Hess, Die Seelsorgs­geistlichen, S. 106f.
  10. Straumeyer, Annales 5, StiArEbg cod. 225, S. 557 und 8, S. 649.
  11. Toul, Hans: Die Pfarrer in Wolfenschiessen, in: Jubiläum Kirche Wolfenschiessen, 1277-1777-1977, Stans 1977, S. 92 Nr. 33.
  12. Straumeyer, Annales 7, StiArEbg cod. 227, S. 567.
  13. StiArEbg Cista, Abtswahl 1626.
  14. StiArEbg Cista, Abtswahl 1628.
  15. Rechnungsbuch Knüttel, S. 617, 619 und 624.
  16. Rechnungsbuch Knüttel, S. 624.
  17. Rechnungsbuch Knüttel, S. 115, 410.
  18. Rechnungsbuch Knüttel, S. 487.
  19. Rechnungsbuch Knüttel, S. 490.
  20. Knüttel, Annalen, StiArEbg cod. 197, S. 98.
  21. StBiEbg A 1517.

Bibliographie

  • Gottwald, Benedikt: Album Engelbergense. Luzern 1882, S. 107.
  • StiArEbg Professbucheintrag nach P. Gall Heer.