Anselm von Atzigen
Anselm (Karl) von Atzigen (* 1. Dezember 1631 in Alpnach; † 24. Juli 1673 in Sins)
Inhaltsverzeichnis
Lebensdaten
Profess: 24. Juni 1648
Priesterweihe: 18. Dezember 1655
Ämter
Kapitelssekretär: 1559–1670?
Grosskellner: 16?–1670?
Ökonom in Sins: 1670–1673
Beziehungsnetz
Verwandtschaft
Sohn des Nikolaus von Atzigen und der Margaretha Imfeld.
Onkel: Landammann Johann Peter Imfeld.
Lebensbeschreibung[1]
Die Heimat von P. Anselm war Alpnach, wo er am 1. Dezember 1631 geboren und auf den Namen Karl getauft wurde.[2] Die Eltern waren Nikolaus von Atzigen und Margaretba Imfeld, Schwester, des Landammanns Johann Peter Imfeld.[3] Als Aussteuer erhielt der Novize beim Eintritt ins Kloster die Summe von 2000 Gulden.[4] Als Taufpaten sind Peter Burrach und Maria Bär verzeichnet. Der Taufschein wurde allerdings erst am 28. September 1646, also vor dem Eintritt ins Kloster durch den damaligen Pfarrer von Alpnach, Heinrich Meyer, ausgestellt. Wie es scheint, hat er die ganze Klosterschule in Engelberg besucht, da sonst keine anderen Angaben vorliegen. Er begann 1647 das Noviziat und legte am 24. Juni 1648 als Fr. Anselm die Gelübde ab. Den Subdiakonat erhielt er durch Nuntius Caraffa, am 7. Juni 1653 in der Peterskapelle in Luzern, den Diakonat durch denselben Nuntius in dessen Hauskapelle am 28. Februar 1654, während ihm der Bischof von Lausanne und Propst Jodok Knab in der Pfarrkirche im Hof in Luzern am 18. Dezember 1655 die Priesterweihe spendete. Gleichzeitig erhielt P. Josef Schlegel den Diakonat.
Während des grösseren Teils seines Lebens war P. Anselm in der Ökonomie tätig. Er wurde meist Grosskellner genannt, oder das Amt ergibt sich aus gelegentlichen Erwähnungen.[5] Am 7. März wurde er mit P. Subprior Karl Troger nach Sarnen geschickt, um mit den Klosterfrauen und der Regierung über die Rechte Engelbergs am Frauenkloster zu verhandeln.[6] Einige Tage später, am 11. März, war er mit P. Gregor Fleischlin in Sins.[7] Am 28. August 1667 ordnete der Bischof von Konstanz zwei Visitatoren nach Sarnen ab, die aber nicht dort blieben, da sie hörten, Abt Ignaz Betschart habe das Recht zur Visitation. Seit 1659 unterschrieb er zudem als Kapitelssekretär.[8]
Unter seinen Verwandten erschien 1670 Caspar Meienberger in Zug, der ihm unter anderem Wachs und Tuch lieferte.[9] In der Bibliothek war er nicht oft vertreten. Von ihm ist nur ein Vergil von 1554 vorhanden, der seinen Namen trägt.[10] Er hat auch ein lateinisches Gedicht auf Ignaz Betschart geschrieben. Über P. Anselm und P. Athanas a Castanea liegt noch ein lateinisches Gedicht von P. Hieronymus Bütler von 1653 vor.[11] Ab dem 15. November 1670 war P. Anselm als Ökonom in Sins. Karl Troger versah dort die Pfarrei.[12] Er starb als Ökonom in Sins am 27. April 1673 nach langem Leiden (Asthma und Wassersucht) im Alter von erst 52 Jahren.
Werke
- Physiognomia philosophica, quam in celeberrimo B. Virginis Mariae de Monte Angelorum praeside R.P.F. Ignatio Bettschart monacho ibidem professo et philosophiae professore ordinario publico examini proponent reverendi religiosi et perdocti fratres F. Athanasius a Castanea et F. Anselmus Ab Azigen ibidem professi, Lucernae 1653.
Einzelnachweise
- ↑ Die Lebensbeschreibung wurde weitgehend von P. Gall Heer (StiArEbg Professbucheinräge) übernommen.
- ↑ Gegenüber P. Benedikt Gottwald ist im Album Engelbergense, S. 113 eine Korrektur anzubringen, denn er gibt dort das Geburtsdatum des P. Anselm den 7. Dezember, während im Taufschein deutlich der 1. Dezember steht.
- ↑ Omlin, Landammänner, S. 145. Der Landammann nannte ihn auch meinen "Herr Vetter". Auch der spätere Landammann Wolfgang Wirz stand P. Anselm nahe.
- ↑ Rechnungsbuch Knüttel, S. 198.
- ↑ So beispielsweise am 8. April 1667 bei K. Christen, StiBiEbg cod. 8, S. 127.
- ↑ StiBiEbg A 244, S. 66–69.
- ↑ StiBiEbg A 244, S. 739.
- ↑ StibiEbg cod. 519, S. 553.
- ↑ StibiEbg cod. 519, S. 42, 240 und 269.
- ↑ StiBiEbg 556, 9–6. Für den Druck der These unter Abt Betchart, siehe P. Athanas a Castanea.
- ↑ Obw. Geschichtsblätter 1904, S. 10.
- ↑ P. Ignaz Hess scheint ihn in seinem Werk über die Pfarrei Sins übersehen zu haben.
Bibliographie
- Gottwald, Benedikt: Album Engelbergense. Luzern 1882, S. 113.
- StiArEbg Professbucheintrag nach P. Gall Heer.